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10000
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17.07.2008 08:28:12 Uhr
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#8076
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1923 und ihre Chronik:
Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte
Die faschistische Regierung Italiens unter Mussolini und der Heilige Stuhl mit Papst Pius XI. schließen die Lateranverträge ab, die den Vatikan als souveränen Staat mit dem Papst als Staatsoberhaupt erklären und das Verhältnis Italiens zum Heiligen Stuhl regeln. Italien zahlt dem Vatikan eine Entschädigung für den 1871 eingezogenen Besitz.
Schwarzer Freitag an der New Yorker Börse. Am 25.10.brechen an der Wall Street die Aktienkurse mit Verlusten von bis zu 90% zusammen. Das weltweite Zins- und Währungsgefüge zerfällt. Am 29.10. stellen die amerikanischen Banken vorübergehend ihre Zahlungen ein. Beginn der Weltwirtschaftskrise.
Das starre Luftschiff "Graf Zeppelin" wird unter Flugkapitän Hugo Eckener in 21 Tagen einmal um die Erde geflogen.
Das zwölfmotorige, 169 Passagiere fassende Flugboot "DO-X" von Dornier hebt erstmals ab.
Die im Vorjahr vom Stapel gelaufene "Bremen" erringt das "Blaue Band" für die schnellste Atlantiküberquerung.
Der US-Konzern General Motors kauft die Opel AG.
In den Niederlanden wird die Zuidersee zur Neulandgewinnung durch einen Damm von der Nordsee abgetrennt (Abschluß der Baumaßnahmen 1932).
Im New Yorker Stadtteil Manhattan wird mit dem Bau des Empire State Buildings begonnen.
Das künstliche Beatmungsgerät "Eiserne Lunge" wird vom US Amerikaner Philip Drinker erfunden und hält vollständig (ab dem Halswirbel) gelähmte Menschen am Leben.
In Deutschland wird der Herzkatheder von Werner Forßmann entwickelt, welcher in die Armvene eingeschoben und bis ins Herz zur Ermittlung von Anomalien vorgeschoben wird.
Ebenfalls in Deutschland erfindet Hans Berger die Elektro-Enzephalographie, mit der die Hirnaktivität gemessen werden kann.
Die Quarzuhr wird vom US Amerikaner Warren Alvin Morrison erfunden.
Thomas Mann erhält den Literaturnobelpreis für den Roman "Buddenbrocks".
Erich Maria Remarque feiert mit seinem Anti-Kriegs-Roman "Im Westen nichts Neues" große Erfolge.
Josephine Baker (siehe 1926) erhält in München Auftrittsverbot.
Gestorben: 3.10.: der Politiker Gustav Stresemann (*1878); der französische Politiker George Clémenceau (*1841); 15.7.: der Dichter Hugo von Hofmannsthal (*1874); 9.8.: der Zeichner Heinrich Zille (*1858); 4.4.: der Automobilbauer Carl Friedrich Benz (*1844); 28.10. der ehem. Reichskanzler (1900-1909) Bernhard Fürst von Bülow (*1849); 20.3.: der ehem. französische Marschall Ferdinand Foch (*1851). |
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17.07.2008 08:29:59 Uhr
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#8077
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1922 und ihre Chronik:
Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte
An den Olympischen Spielen in Amsterdam mit erneut auf 109 reduzierter Anzahl von Disziplinen darf Deutschland wieder teilnehmen. Ab jetzt wird die Zahl der Sportdisziplinen stetig zunehmen (eine kleine Ausnahme bildet Rom 1960). Baron de Coubertin versucht vergeblich, Frauen von den Spielen auszuschließen. Attraktionen der Spiele sind die nach 1924 zweite Goldmedaille im Schwimmen für Johnny Weissmueller und die 8 Goldmedaillen für Paovo Nurmi. Die erste olympische Goldmedaille für deutsche Frauen überhaupt holt sich Lina Radke im 800-m-Lauf. Eine weitere Goldmedaille der Frauen erkämpft sich die Fechterin Helene Mayer. Die Olympischen Winterspiele bedeuten für die erst 15jährige Norwegerin Sonja Heni den Start einer jahrzehntelangen Karriere.
Die beiden Deutschen Hermann Köhl und Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld sowie der Ire James C. Fritzmaurice starten am 12.4. mit dem einmotorigen Flugzeug "Bremen" zum ersten erfolgreichen Atlantikflug in Ost-West-Richtung.
Die Ford Motor Company hat seit 1908 über 15 mio Autos vom Typ "T" verkauft und stellt das vierzylindrige Serien-Nachfolgemodell "A" vor; und die Cadillac Motor Company baut erstmals Synchrongetriebe in ihre Kfz ein.
Das Transistorprinzip wird von Julius Lilienfeld erfunden.
Auf der Berliner Funkausstellung zeigt man den Prototyp eines für Massenproduktion geeigneten Fernsehempfängers. Auf der Kölner Presseausstellung wird eine Telegraphie-Verbindung zwischen dem Messegelände und dem argentinischen Buenos Aires hergestellt.
Der "Knirps" genannte zusammenlegbare Regenschirm wird von Hans Haupt erfunden.
Das Acrylglas wird erfunden.
Alexander Fleming (*1881, +1955) entdeckt die antibakterielle Wirkung des Schimmelpilzes Penicillium Notatum und damit das Penicillin, das nach Weiterentwicklungen allerdings erst 1940 zur Produktionsreife gelangt und erst nach dem 2.WK kostengünstig massenhaft produziert werden kann.
Die Aufführung der "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht findet in Berlin großen Beifall. Es spielen u.a. Lotte Lenya und Harald Paulsen.
Der Regisseur Louis Bunuel provoziert mit dem Film "Der andalusische Hund".
Adolf Höltzel malt eine Figurenszene vor Häusern, Christian Rohlfs die Heiligen drei Könige, Joan Miro ein holländisches Interieur, George Grosz die Stützen der Gesellschaft und Willy Baumeister eine stehende Figur mit blauer Fäche; Ernst Barlach schafft die Skulpturen des singenden Mannes und des Geistkämpfers.
Gestorben: der Dichter Klabund (bürgerl. Alfred Henschke, *1890); der Polarforscher Roald Amundsen (abgestürzt auf der Suche nach seinem am Nordpol verschollenen Freund Nobile (der dann wenig später gerettet wird), *1872); 14.6.: die Begründerin der Frauenrechtsbewegung Emmeline Pankhurst (*1858).
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17.07.2008 12:44:26 Uhr
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#8078
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1921 |
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17.07.2008 12:44:41 Uhr
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#8079
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1920 |
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17.07.2008 12:57:15 Uhr
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#8080
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1919 und die chronik
Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte
Der Vertrag von Versailles entzieht die Entfaltungs-, wenn nicht gar die Lebensgrundlage für Deutschland, und umringt es mit einer ganzen Reihe von künstlich geschaffenen Nationalitätenproblemen. Auf der Seite der Entente sind die Probleme nicht kleiner. Um den Krieg überhaupt führen zu können, sind immense Verschuldungen eingegangen worden, die auch hier eine Stabilisierung in Frage stellen.
Die Beteiligung der USA am 1.WK bringt eine globale Machtverschiebung von Europa nach Amerika mit sich; neuer Weltfinanzplatz wird New York anstelle von London.
Der US Präsident Woodrow Wilson erhält den Friedensnobelpreis.
Zwischen Berlin und Weimar wird eine erste Luftpostverbindung mit Flugzeugen hergestellt. Ein Luftpost- und Passagierdienst zwischen Berlin und New York wird mit dem Luftschiff Graf Zeppelin eingerichtet, das in diesem Jahr eine Erdumrundung vollendet. Mit 37 Mann Besatzung befördert es bis zur Ausmusterung 1937 jeweils 18 Passagiere und 62,000 Briefe.
Der Architekt Walter Gropius gründet in Weimar die Künstlergruppe Das Bauhaus.
Die erste deutsche Freie Waldorfschule unter Leitung von Rudolf Steiner wird im September in Stuttgart gegründet.
In Genf wird das Internationale Arbeitsamt und in Deutschland der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund gegründet.
Ernst Ludwig Kirchner malt Winter in Davos, und Pablo Picasso malt Schlafende Bauern, George Braque ein Stilleben.
In Detmold wird das seit 1915 in Bau befindliche spätklassizistische Landestheater eingeweiht.
Gestorben: 6.1.: Der ehemalige US Präsident (1901-1909) Theodore Roosevelt (*1858); 25.3.: Der deutsche expressionistische Bildhauer Wilhelm Lehmbruck (durch Selbstmord, *1881);. |
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17.07.2008 12:58:59 Uhr
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#8081
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1918 und die chronik
Weltgeschichte
8.1. US-Präsident Woodrow Wilson verkündet sein "14-Punkte"-Friedensprogramm. In diesem fordert er neben dem grundsätzlichen Selbstbestimmungsrecht der Völker u.a.: Friedensverträge müssen öffentlich sein ohne Geheimklausel; die Schiffahrt in internationalen Gewässern darf nicht gefährdet sein; Wirtschaftsschranken darf es nicht geben; Garantien für Rüstungsbegrenzungen; objektive Neuordnung kolonialer Ansprüche; Räumung der russischen, der seit 1871 annektierten französischen, belgischen, rumänischen, serbischen, montenegrinischen Gebiete durch die Mittelmächte; Grenzführung gegenüber Italien nach Kriterien der Volksgruppenzugehörigkeit; Autonomie Ungarns; Öffnung der Dardanellen mit internationalen Garantien; Erhalt des türkischen Teils des Osmanischen Reiches; Gründung eines unabhängigen souveränen polnischen Staates; Bildung einer Völkergemeinschaft (Gesellschaft der Nationen) als Friedensgarant.
28.1. Bürgerkrieg in Finnland. Die "Weiße Garde" des General Carl Gustav Emil Freiherr von Mannerheim, der Staatsoberhaupt Finnlands werden wird, widersetzt sich erfolgreich den kommunistischen Machtübernahmeversuchen.
Zwischen der sich von Rußland am 24.1. abspaltenden Ukraine und den Mittelmächten wird am 9.2. der erste Frieden der 1.WK geschlossen ("Brotfrieden" wegen der ukrainischen Zusage umfangreicher Getreidelieferungen).
Friedensschluß mit Rußland am 3.3. in Brest-Litowsk, nachdem die Mittelmächte nach Ablauf des einmonatigen Waffenstillstands seit Dez. 1917 massiv in Rußland vorrücken. Gleich nach Unterzeichnung des Vertrages verschärft sich der bereits am 18.1. ausgebrochene Bürgerkrieg in Rußland zwischen den "Weißen" Monarchisten und den "Roten" Bolschewiken. Leo Trotzki organisiert den Aufbau der Roten Armee. Als die Weißen auf das von Roten besetzte Jekaterinenburg vorrücken, wird die dort internierte Zarenfamilie von den Roten ermordet (16.7.)
Nach Zusammenbruch der Ostfront schließt Rumänien mit den Mittelmächten Frieden.
16.10.: Kaiser Karl I. erläßt auf Druck der Entente und Amerikaner das Völkermanifest, mit dem die Umwandlung der Monarchie der Habsburger in einen Bundesstaat erklärt wird. Am 28.10. wird die unabhängige Republik Tschechoslowakei, am 16.11. die unabhängige Republik Ungarn, am 1.12. das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, am 12.11. (nach Abdankung des Kaisers) die Demokratische Republik Deutsch-Österreich ausgerufen. Zwischen Österreich-Ungarn und der Entente wird am 3.11. der Waffenstillstand unterzeichnet. Die seit 1273 bestehende Herrschaft der Habsburger endet damit, auch wenn Karl I. einen formellen Thronverzicht ablehnt und am 23.3.1919 Österreich verlassen und in schweizer Exil gehen wird.
30.10.: Das Osmanische Reich bricht mit dem Waffenstillstand von Mudros zusammen, nachdem britische und arabische Einheiten die Front in Palästina durchbrochen haben.
General Pilsudski wird am 14.11. Staatschef eines gemäß dem Vertrag von Brest-Litowsk (3.3.) unabhängigen Polen.
Am 18.11. erklärt Rumänien Deutschland noch schnell den Krieg und vereinnahmt die Walachei, die Bukowina und das bislang ungarische Siebenbürgen. Damit ist es doppelt so groß wie vorher.
2.12. Armenien proklamiert seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich.
Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte
In den Kämpfen des Ersten Weltkrieges werden über 8 mio Menschen getötet, beinahe die gleiche Zahl vermißt, und etwa 21 mio verwundet.
Der (flächenmäßig) größte Verlierer des 1.WK ist das Osmanische Reich.
Mit der englischen "Eagle" wird das erste ausschließlich als Flugzeugträger entwickelte Schiff in Dienst gestellt.
Die Massenproduktion von Verstärkerröhren für den Funkverkehr beginnt in Frankreich, und Walter Schottky erfindet die nach ihm benannte Empfängerröhre.
Bei Krupp baut man eine Kanone, die 130 km weit schießen kann. Den Krieg rettet sie nicht mehr.
In England wird das Sonarsystem zur Entfernungsberechnung von Unterwasserobjekten entwickelt.
Die Station Nauen in Brandenburg stellt erstmals eine Funkverbindung rund um die Erde her.
Die ersten brauchbaren elektrischen Uhren werden gebaut.
In Friedrichshafen wird an dem Alu-Gerüst für das Luftschiff "Graf Zeppelin" gearbeitet.
10.12. Nobelpreise gehen an Max Planck (Physik) und Fritz Haber (Chemie).
Ein Kunstschaffen findet so gut wie nicht statt.
Gestorben: Der Begründer der Mengenlehre Georg Cantor (*1845), Frank Wedekind (*1864), Claude Debussy (*1862), der Maler Ferdinand Hodler (*1853); 21.4.: der zur Legende gewordene Jagdflieger Manfred Freiherr von Richthofen (der Rote Baron, im Gefecht an der Somme, *1892).
Deutsche Geschichte
13.-28.1. Demonstrations- und Streikwelle mit bis zu 1 mio gleichzeitig Streikenden bei den Mittelmächten mit Schwerpunkt in Deutschland.
März bis Juni: An der Westfront wird die anfangs erfolgreiche Frühjahrsoffensive wieder zurückgeschlagen. Am 8.8. setzt mit einem konzentrierten und konzertierten Angriff von über 700 Panzern, 17 Flugzeuggeschwadern, massivem Artillerieeinsatz und unmittelbar nachstoßender Infanterie der schwerste Angriff der Entente an der ausgebluteten Nordwestfront ein (Ludendorff bezeichnet ihn als Schwarzen Tag des deutschen Heeres), der bei der deutschen Heeresleitung zur Einsicht führt, daß der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist.
Nach ultimativer Forderung der Amerikaner erklärt Deutschland am 20.10. die Beendigung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges; am 26.10. nimmt Ludendorff seinen Abschied, weil er sich mit seiner Forderung nach Fortsetzung des Krieges anstelle bedingungsloser Kapitulation alleinsieht.
Karl Liebknecht wird aus der Haft entlassen und begnadigt.
Am 8.11. werden in Bayern die Wittelsbacher gestürzt; Kurt Eisner ruft die Bayerische Republik aus, deren Ministerpräsident er wird.
Am 9.11. dankt Kaiser Wilhelm II. ab, nachdem Reichskanzler (seit 3.10.) Prinz Max von Baden aufgrund zunehmender Unruhen und Meutereien die Regierungsgewalt an die Sozialdemokraten, der stärksten Partei in Deutschland, unter Friedrich Ebert übertragen hat. Dieser arrangiert sich mit der USPD gegen die radikalen Spartakisten mit Karl Liebknecht.
Philipp Scheidemann ruft die Republik aus.
10.11. Der ehemalige Kaiser Wilhelm II. flieht nach Holland ins Exil, wo er als Gast von Graf Godard Bentinck politisches Asyl erhält.
Am 11.11. wird vom Leiter der deutschen Waffenstillstandsdelegation, Matthias Erzberger, in dem Eisenbahnwaggon des General Foch im Wald von Compiègne der Waffenstillstand unterzeichnet, der de facto eine bedingungslose Kapitulation darstellt, was die Friedensdiktate der Siegermächte im Folgejahr bestätigen werden. Derselbe Eisenbahnwaggon wird 1940 in deutscher Revanche-Lust noch einmal benötigt.
Zwei Tage später annulliert die Sowjetregierung den Vertrag von Brest-Litowsk und marschiert mit der Roten Armee in von Deutschland besetzte Gebiete ein.
Am 14.11. wird in Deutsch-Südwestafrika ein ehrenvoller Waffenstillstand zwischen der deutschen Schutztruppe unter General Paul von Lettow-Vorbeck und den Engländern geschlossen. Er hat sich seit Kriegsbeginn dort halten können.
29.12./30.12.: Die Spaltung der deutschen Arbeiterschaft wird durch die Gründung der kommunistischen Partei Deutschlands vollzogen.
Das Vermögen der deutschen Fürstenhäuser wird vorübergehend beschlagnahmt, eine Enteignung findet nicht statt (siehe 1926).
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18.07.2008 10:59:54 Uhr
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#8082
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1917 (Das Jahr 1917 war der Kulminationspunkt des Ersten Weltkrieges, der die Grundkonstellationen der Weltgeschichte grundlegend veränderte ) |
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18.07.2008 11:01:26 Uhr
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#8083
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1916 (Der Ministerpräsident von Österreich-Ungarn, Karl Reichsgraf von Stürgkh (1859-1916), wird in einem Wiener Hotel erschossen. ) |
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18.07.2008 11:58:36 Uhr
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#8084
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1915 und ihre chronik
Weltgeschichte
Der englische Passagierdampfer "Lusitania" wird am 7.5. mit 1,400 Fahrgästen von einem deutschen U-Boot versenkt. Da viele US-Bürger unter den Passagieren sind, protestieren die USA energisch.
18.1. Deutsche Zeppeline greifen London und deutsche Flieger Paris mit Bomben aus der Luft an.
23.5. Italien erklärt Österreich-Ungarn und am 17.8. der Türkei den Krieg. Vier Isonzo-Schlachten. Bulgarien tritt am 14.10. an der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein. Serbien wird im Nov. erobert. Kämpfe in Vorderasien, in Rußland, auf dem Balkan, und auf allen Weltmeeren (U-Boot Handelskrieg in den Gewässern um England seit 4.2.).
Die seit Dez. 1914 andauernde erfolgreiche deutsch-österreichische Offensive an der Ostfront bringt bis Sept. (ab da Stillstand wegen Nachschubmangels und Erschöpfung der Truppe) große Geländegewinne, vor allem aber eine deutliche Verkürzung des Frontverlaufs und setzt Truppen für die Westfront frei.
Die Polen erkennen, daß ihre Eroberung durch die Mittelmächte nicht zur Unabhängigkeit geführt hat. Jozef Pilsudski gründet eine Untergrundarmee zur Verteidigung der nationalen Interessen.
China erkennt die Selbstverwaltung der Äußeren Mongolei an. Staatspräsident Yuan Shikai läßt sich am 11.12. zum Kaiser krönen.
Japan erhält von China Sonderrechte in der Mandschurei, der Mongolei und in Shantung.
Der wesentlich von deutschem Kapital und deutschen Ingenieuren unterstützte Bau der Bagdadbahn schreitet voran.
Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte
Albert Einstein veröffentlicht seine Allgemeine Relativitätstheorie (siehe 1905).
Der erste Gasangriff der Kriegsgeschichte wird am 22.4. von Deutschland bei Ypern geführt. Etwa 5,000 gegnerische Soldaten sind sofort tot, doppelt so viele schwerstens verletzt. Die neue Nahkampfwaffe des Flammenwerfers wird erstmals im Februar eingesetzt.
Bei den Junkers-Werken wird das erste Ganzmetall-Flugzeug gebaut.
Shackleton unternimmt mit der "Endurance" eine Antarktis-Expedition.
Schottky erfindet die nach ihm benannte Schirmgitter-Verstärkerröhre.
Die gegenseitige Kriegspropaganda verschont niemanden und nimmt obszöne Formen an.
Franz Kafka publiziert "Die Verwandlung".
Ernst Ludwig Kirchner malt den Roten Turm in Halle und ein Selbstbildnis als Soldat, Emil Nolde einen Blumengarten.
Geboren: der russische Pianist Swatoslaw Richter.
Gestorben: der Gründer der AEG Emil Rathenau (*1838).
Deutsche Geschichte
Im Deutschen Reich werden Lebensmittel rationiert. Auch kleinste Opfer der Bevölkerung dienen der Kriegsfinanzierung.
Die mittlere Ostsee wird im Jan. von Rußland vermint.
24.1. Seeschlacht an der Doggerbank endet mit der Versenkung des Panzerkreuzers "Blücher". Die englische Vorherrschaft auf See wird behauptet.
4.2. Deutschland erklärt die Gewässer um England zum Kriegsgebiet und beginnt den verschärften U-Boot-Krieg.
In der Winterschlacht in Masuren wird im Feb. eine ganze russische Armee vernichtet oder gefangen genommen (96,000). Viele Russen kommen in den Sümpfen um oder verhungern. Polen, Litauen und Kurland werden im Laufe des Jahres erorbert.
Der Stellungskrieg an der Westfront wird durch wechselndes Schlachtenschicksal bestimmt (Feb./März: Champagne, April: Ypern; Mai-August: Maas, Mosel, Argonnen und Lorettoschlacht; Okt.: Champagne). Wegen intensiver Spionagetätigkeit der Gegner wird der Nachrichtendienst zunehmend von Brieftauben (oder Meldegängern wie dem späteren Diktator und jetzigen Gefreiten Adolf Hitler) abgewickelt. Daneben gewinnt die Feldtelegraphie an Bedeutung.
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18.07.2008 12:00:03 Uhr
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#8085
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1914 und ihre chronik
Weltgeschichte
Erster Weltkrieg beginnt.
Deutschland und England verständigen sich in der Bagdadbahn-Frage.
In China löst Yuan Shikai die Nationalversammlung auf und regiert diktatorisch.
Der Erste Weltkrieg bricht aus mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien vom 28.7., Deutschlands an Rußland vom 1.8. und an Frankreich vom 3.8., Kriegszustand zwischen Deutschland und Belgien ab 4.8., Kriegserklärung Englands an Deutschland am 4.8., Österreich-Ungarns an Rußland am 5.8., England und Frankreich an Österreich-Ungarn am 12.8., Japan an Deutschland (nach Ultimatum vom 10.8.) am 23.8.; Japan erobert am 7.11. mit Tsingtau die deutsche Kolonie Kiautschou. Das Osmanische Reich (Türkei) provoziert durch einen Feuerüberfall auf russische Häfen am 29.10. die Kriegserklärung der Entente-Mächte. Das eigentlich dem Pakt der Mittelmächte zugehörige Italien erklärt sich (u.a. auf Druck Mussolinis) für neutral.
Anlaß ist das tödlich verlaufende Attentat des serbischen Studenten Princip auf das österreichische Thronfolgerpaar (Franz-Ferdinand von Habsburg-Este und seine Gemahlin Sophie Gräfin Chotek Herzogin von Hohenburg) in Sarajewo vom 28.6., dem wenige Minuten vorher ein erstes erfolglos vorausging. Österreich, das sich der deutschen Unterstützung sicher ist ("Blankoscheck": deutsche Erklärung der Bündnistrue vom 6.7.), stellt dem unter russischen Garantien stehenden Serbien unannehmbare Forderungen in einem undurchführbar kurzen Ultimatum, erklärt Serbien am 28.7. den Krieg und beginnt am Folgetag mit der Beschießung von Belgrad. Beim darauffolgenden Feldzug gegen Serbien stoßen die Österreicher auf unerwartet erbitterten Widerstand und müssen sich zum Jahresende aus Serbien zurückziehen.
Nachdem der russische Vorstoß nach Ostpreußen bei Tannenberg aufgehalten werden konnte, beginnt im Dez. die bis April und Dez 1915 andauernde erfolgreiche deutsch-österreichische Offensive an der Ostfront.
Die Türken halten den englischen Vormarsch in Mesopotamien auf.
Belgien gerät unter deutsche Militärregierung.
Nach 20jährigem Aufenthalt in Südafrika (seit 1894) kehrt der Rechtsanwalt Mahatma Gandhi in seine indische Heimat zurück.
Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte
Der erste technisierte Krieg beginnt: Luftkämpfe, mehrtätiges Trommelfeuer aus unzähligen Kanonen, Tankschlachten, U-Boote, Funktechnik und Kampfgasgranaten sind die neuen Techniken, auf welche weder die strategischen Heeresleitungen noch die eingesetzten Soldaten ausreichend eingestellt sind.
Flugzeuge und Fesselballons werden zu Kriegsbeginn beinahe ausnahmslos für die Luftaufklärung eingesetzt (der erste Flugzeug- Bombenabwurf der Geschichte findet am 29.8. durch Hermann Dreßler über Paris statt; Abwurf aus der Hand).
15.8. Eröffnung des Panama-Kanals. Er verkürzt den Seeweg vom Pazifik in den Atlantik um über 8,000 Seemeilen (ca 15,000 km). Die USA sind bis zum 31.12.1999 Hoheitsträger der Kanalzone.
24.6. Die Eröffnung des erweiterten Nord-Ostsee-Kanals mit einer neuen Tiefe von 11 m gestattet es der deutschen Marine, ihre Schiffe innerhalb des eigenen Hoheitsgebietes von der Nord- zur Ostsee zu verlegen.
Die Technik des Hochsee-Fischfangs wird durch Treib- und Schleppnetze derart verbessert, daß noch in diesem Jahrhundert weite Bereiche der Weltmeere leergefischt sein werden.
Das Yale Bowl Stadium im amerikanischen Connecticut wird das größte Stadion der Welt. Diesen Rekord hat bislang das im Jahre 80 fertiggestellte Kolosseum in Rom gehalten.
Oskar Kokoschka malt die Windsbraut, August Macke ein Mädchen unter Bäumen und einen Abschied, Wassily Kandinsky die Improvisation Nr. 35, Piet Mondrian eine Komposition in Oval, Emil Nolde eine Tropensonne und Robert Delaunay den Eiffelturm.
Gestorben: Paul Heyse (*1830), Christian Morgenstern (*1871), Georg Trakl (Selbstmord angesichts des Kriegsbeginns), Bertha von Suttner (*1843 als Gräfin Kinsky); Hermann Löns (*1866) und August Macke (*1887) fallen im Krieg.
Deutsche Geschichte
Noch am 11.5. warnt der sozialdemokratische Abgeordnete Karl Liebknecht vor den Folgen der deutschen Kriegsvorbereitungen. Er kritisiert insbesondere die Rolle der Industrie als kriegstreibende Kraft.
Nach dem Attentat von Sarajewo glaubt eigentlich niemand so recht an Krieg.Ein britisches Schlachtgeschwader zieht gemächlich vom Ehrenbesuch der Kieler Woche ab. Sowohl Kaiser Wilhelm II. als auch die Regierungs-Chefs von England und Frankreich fahren noch im Juli in ihre gewohnten Ferien.
Erst als Österreich in Serbien einmarschiert, ist man alarmiert. In Deutschland wird am 1.8. die Mobilmachung befohlen (mit den Unterschriften von Kaiser Wilhelm II. und Kanzler von Bethmann-Hollweg), die von der deutschen Bevölkerung mit wahrer Begeisterung aufgenommen wird. Unter den Jubelnden ist auch der spätere Gefreite Adolf Hitler.
Dem Schlieffen-Plan von 1905 folgend marschiert Deutschland am 4.8. ins neutrale Belgien ein und besetzt Luxemburg. Der Plan wird vom Chef des Generalstabes Helmuth von Moltke in wesentlichen Punkten abgeändert und mit zu schwachen Kräften in einem zu kleinen Bogen mit einem ängstlichen General von Kluck ausgeführt: Der deutsche Vormarsch bleibt schon Anfang September (5.-10.) in der Marne-Schlacht stecken.
Der Schlieffen-Plan war zudem aufgestellt worden, um einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, was nicht geglückt ist.
Frankreich drängt Rußland energisch zum Angriff auf Deutschland, um die eigene Kriegsfront zu entlasten. Obwohl noch nicht alle russischen Truppen aufmarschiert sind, greifen die russischen Generäle Rennenkamp am 17.8. und Samsonow am 20.8. Ostpreußen mit der 2. russischen Armee an und geraten am 23.8. bei Tannenberg in eine von Hindenburg, Ludendorff und General Francois mit der 8. deutschen Armee gestellte Falle. Bereits am 31.8. ist die Kesselschlacht zugunsten der Deutschen entschieden. Hindenburg ergreift in der Schlacht an den Masurischen Seen (Sept.) die Offensive, dringt im Okt. bis nach Warschau vor, muß sich aber am 27.10. wieder aus Polen zurückziehen. Eine russische Offensive kann er in der Schlacht bei Lodz am 15.12. abwehren.
Hier wie an der Westfront (Ypernschlacht bis Mitte Nov.) kommt es zum Stellungskrieg.
2.11. nach deutschen Marine-Erfolgen in der Nordsee erklärt England die Nordsee zum Sperrgebiet. Die Hungerblockade Deutschlands beginnt.
8.12. Kurz nach einem erfolgreichen Seegefecht am 1.11. beim südamerikanischen Coronel (Versenkung von zwei englischen Panzerkreuzern) erlebt Deutschland eine empfindliche Niederlage bei den Falklandinseln, wo der englische Admiral Fisher dem deutschen Geschwader eine Falle stellt. Der bei Coronel siegreiche Reichsgraf von Spee geht mit seinen beiden Söhnen zusammen mit den Kriegsschiffen Gneisenau und Nürnberg unter.
Bereits im ersten Kriegsjahr gehen alle deutschen Kolonien (bis auf Kamerun (kapituliert 1916) und Deutsch-Ostafrika unter Lettow-Vorbeck) verloren.
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18.07.2008 20:13:21 Uhr
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#8086
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1913 (Der griechische König Georg I. (1845-1913) fällt in Saloniki einem Attentat zum Opfer, ihm folgt sein ältester Sohn Konstantin (1868-1923) auf dem Thron.) |
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18.07.2008 20:15:09 Uhr
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#8087
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1912
TITANIC
Als erste dieser beiden Riesen lief die "Olympic" vom Stapel. Ihr folgte kurz darauf die "Titanic".
Am 10. April 1912 verließ dieser Riese, aller Welt als ein Wunderschiff und als 'unsinkbar' angepriesen, den englischen Hafen Southhampton zu seiner ersten Fahrt nach New York. An Bord befanden sich 1322 Passagiere und 892 Mann Besatzung, insgesamt als 2214 Menschen, die dieser ersten Reise mit allergrößter Zuversicht entgegensahen. |
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18.07.2008 20:39:19 Uhr
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#8088
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1911 |
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18.07.2008 20:39:31 Uhr
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#8089
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1910 |
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18.07.2008 21:59:43 Uhr
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#8090
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1909
Francisco Ferrer (1859-1909) wird wegen seiner Beteiligung an dem anarchistischen Aufruhr im August von einem spanischen Militärgericht zum Tode verurteilt . |
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18.07.2008 22:00:41 Uhr
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#8091
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1908
Der portugiesische König Karl I. (1862-1908) und Kronprinz Ludwig Philipp werden in Lissabon von Republikanern ermordet. |
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18.07.2008 22:05:50 Uhr
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#8092
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1907 |
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18.07.2008 22:05:59 Uhr
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#8093
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1906 |
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18.07.2008 22:09:17 Uhr
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#8094
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1905
Tod des Schriftstellers Otto Hartleben (1864-1905) in Salò am Gardasee. 22. 2. ... Tod des französischen Schriftstellers Jules Verne (1828-1905) in Amiens. |
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18.07.2008 22:10:30 Uhr
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#8095
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1904
Die Olympischen Sommerspiele 1904 (offiziell Spiele der III. Olympiade genannt) fanden vom 1. Juli bis zum 23. November 1904 in St. Louis im US-Bundesstaat , |
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19.07.2008 02:54:27 Uhr
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#8096
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1903 |
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19.07.2008 02:54:39 Uhr
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#8097
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1902 |
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